Seit 1920 ist die organisierte Caritas in ganz Österreich tätig. Leider wird es sie auch im 21. Jahrhundert brauchen.
Monat: Juni 2020
Demokratisierung der Arbeitswelt – jetzt!
Die Corona-Pandemie hat auch gravierende Verwerfungen der Arbeitswelt enthüllt: Vielfach ist klar hervorgetreten, welche Arbeitsplätze wirklich „systemrelevant“ sind, also von zentraler Bedeutung für ein weiterhin funktionierendes gesellschaftliches Zusammenleben unter humanitären Vorzeichen. Auffallend ist dabei aber auch, dass ausgerechnet davon viele schlecht entlohnt, prekär abgesichert und mehrheitlich von Frauen besetzt sind und wenig soziale Anerkennung genießen.
Solidarische Ökonomien – wir können sie schaffen
Für die Darstellung von Ökonomie können unterschiedliche Bilder verwendet werden:
1. Bild: Ökonomie als Maschine
Da ist die Maschine, die Wirtschaft. Dort sind die Menschen. Sie sind außerhalb dieser Maschine, sitzen an deren Reglern. Die Maschine liefert verschiedene Ergebnisse und Zahlen: Produktionsergebnisse, Gewinnerwartungen, Bilanzzahlen, Kurs“werte“, Wachstumssteigerungen. Wirtschaft ist etwas Anderes, etwas Drittes: die von uns getrennte Maschine.
2. Bild: Ökonomie als menschliche Handlungen und natürliche Vorgänge
Ökonomie, das sind (wirtschaftliche) Handlungen von und zwischen Menschen und immer auch mit der Natur. Es gibt vielfältige Verbindungen und Beziehungen zwischen Menschen und mit der Mitwelt. Wir, die Menschen, sind die Wirtschaft. Wir kochen, putzen, sorgen, gärtnern,… produzieren für uns und für andere, tauschen Überschüsse, schenken, bearbeiten den Boden, trotzen der Natur etwas ab, schützen andere Lebewesen usw.
Alles wird gut? Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Gerade in Krisenzeiten sehnen sich viele eine neue Übersichtlichkeit herbei. Oder postulieren den baldigen Status quo ante. Vielleicht liegt die Zukunft auch darin, dass wir nachher mehr Dinge selbst in die Hand nehmen werden.