Jesus starb am Kreuz. Es ist zum weltweit verbreiteten Symbol und Erkennungszeichen für das Christentum geworden – gleich welcher konfessionellen Prägung. Das Problem mit dem Kreuz ist, dass es – außer vielleicht in Klassenzimmern und sonstigen öffentlichen Räumen – kein Problem mehr ist. Stattdessen ein beliebtes Schmuck-Accessoire und Tattoo-Motiv, eine Landmarke zur Kennzeichnung von Berggipfeln, ein gefälliger Wandschmuck im trauten Heim oder ein mitunter sogar kunsthistorisch wertvolles Schauobjekt. Selbst im liturgischen Kontext vieler christlicher Kirchen findet es sich degradiert zum dekorativen Ornament: in zigfacher Ausfertigung auf Priester-Stolen und Messgewändern, als Borten-Stickerei auf Altartüchern und anderer liturgischer Wäsche. Die schiere Allgegenwart dieses Bildnisses bringt es mit sich, dass die eigentliche Realität und ursprüngliche Bedeutung des Dargestellten zur Nebensache verdampft. Bloßer Gewöhnungseffekt? Oder gar Verdrängungsstrategie?
Schlagwort: Christlich geht anders
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