Wir lesen und empfehlen

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Sind Sie noch auf der Suche nach Lesetipps für den Sommer? Wir empfehlen vier Bücher, die uns in unserem Arbeitsschwerpunkt „Führung & Partizipation“ wichtig sind.

Buchcover: Das kollegial geführte Unternehmen

Bernd Oestereich und Claudia Schröder: Das kollegial geführte Unternehmen. Ideen und Praktiken für die agile Organisation von morgen. (Vahlen 2017)

Alternativen zum herkömmlichen hierarchischen Führungsmodell brauchen theoretisches Fundament und praktisches Handwerkzeug. Die AutorInnen, die selbst in ihren Unternehmen Selbstorganisation eingeführt haben, bieten beides. Sie geben einen Überblick über den aktuellen Stand zu kollegialer Führung und zeigen aus verschiedenen Perspektiven, warum und wie Führung in Zukunft selbstorganisiert gestaltet werden soll. Mit vielen Darstellungen und Fallbeispielen machen sie anschaulich, wie Schritt für Schritt die Transformation eines Unternehmens gelingen kann. Eine ansprechende, anregende und ermutigende Lektüre. (Gabriele Lindner, ksoe)

Buchcover: 24 Work Hacks

Tim Mois und Corinna Baldauf: 24 Work Hacks … auf die wir gerne früher gekommen wären. (Sipgate, 2. Auflage 2016)

„Eine bessere Arbeitswelt ist möglich!“ So steht es im Vorwort dieses Buches, allerdings mit der Ergänzung, dass es dazu einen Kulturwandel braucht. Die AutorInnen zeigen das Ergebnis von sechs Jahren agiler und „leaner“ Organisationsentwicklung im Telekomunternehmen Sipgate. Die leitenden Prinzipien dabei sind Selbstverantwortung, Feedback, Lernen, Freiheit und Spaß. Es gibt keine ManagerInnen, keine Abteilungen, keine Budgets und keine Überstunden. Stattdessen werden andere Methoden und Arbeitsformen eingesetzt, um sich zu organisieren, z.B. Open Space-Konferenzen zweimal im Monat, cross-functional Teams, Stand-up Meetings, Peer Feedback und viel Visualisierung auf Post-its. Das Buch ist ein guter Einstieg in das Thema New Work. Es zu lesen macht Spaß. Jeder „Work Hack“ wird auf einem doppelseitigen Bild kurz erläutert und die Begeisterung der MitarbeiterInnen kommt auf glaubwürdige Weise rüber. Das Buch liefert Denkanstöße, die Lust zum Ausprobieren in der eigenen Organisation machen. (Markus Hauser, ksoe)

Buchcover: Reinventing Organizations

Frederic Laloux: Reinventing Organizations. Ein Leitfaden zur Gestaltung sinnstiftender Zusammenarbeit. (Vahlen 2015)

Frederic Laloux gilt zu Recht als Pflichtlektüre für alle, die sich mit neuen Organisationsformen, New Work, Selbststeuerung, Selbstorganisation, kollegialer Führung, demokratischen Unternehmen, etc. beschäftigen. „Reinventing Organizations“ kann auf zweierlei Art und Weise gelesen werden: als Theorie und als Blick in die Praxis. Laloux liefert ein Entwicklungsmodell von Organisationen, das von Ken Wilbers integraler Theorie geprägt ist. Mit diesem Entwicklungsmodell kann ich persönlich wenig anfangen. Vor allem jedoch – und das ist für mich der Kern des Buches – stellt Laloux zwölf Organisationen und Unternehmen mit neuen, teilweise ungewöhnlichen Praktiken vor. Die Beispiele bieten eine Fülle an Hinweisen, wie Selbststeuerung organisiert werden kann. Eine Inspirationsquelle für alle, die über die Weiterentwicklung von Führung und Zusammenarbeit in ihrem Unternehmen nachdenken wollen. (Gerlinde Schein, ksoe)

Cover: Gemeinsam entscheiden. Ignatianische Impulse. Band 27.

Bernhard Waldmüller: Gemeinsam entscheiden. Ignatianische Impulse, Band 27. (echter 2008)

In einer von demokratischen Freiheits- und Mitbestimmungsrechten geprägten Gesellschaft findet ein Wandel hin zu mehr Partizipation statt. Wesentlich dabei ist, dass Entscheidungsprozesse gemeinsam durchgeführt werden. Waldmüller beschreibt einen von ignatianischer Spiritualität geprägten Prozess gemeinsamer Entscheidung. Dieser Prozess zeichnet sich dadurch aus, dass aus unterschiedlichen, je guten Varianten die beste gefunden wird. Dafür ist wichtig, nicht nur Argumente zu erwägen. Wesentlich sind auch Gefühle. Partizipative Entscheidungsprozesse, die unter diesem erweiterten Blickwinkel gelebt werden, brauchen Zeit und Stille – um Gehörtes einzuordnen und mit eigenen Empfindungen in Einklang zu bringen, um den größeren Zusammenhang des zu Entscheidenden nicht aus dem Blick zu verlieren. Dieses leicht zu lesende Büchlein eröffnet einen hilfreichen Blick auf die schwierige Aufgabe, Entscheidungen gemeinsam zu treffen. (Magdalena Holztrattner, ksoe)